DGB Bildungswerk Bayern
Strategien gegen die Klimakrise
Artensterben, Bodenerosion, Vergiftung des Trinkwassers, Vermüllung der Meere und Klimawandel. Die Erde verändert sich so gravierend, dass weite Gebiete unbewohnbar werden. Manche Gegenden werden zu heiß, andere im Meer versinken oder regelmäßig von Bränden, Überschwemmungen, Dürren und Stürmen heimgesucht; der Anbau von Nahrungsmittel wird dramatisch schrumpfen. Allein dadurch steht das Leben von Milliarden Menschen vor allem im globalen Süden auf dem Spiel.
Die Umwelt- und Klimabewegung diskutiert dazu verschiedene Antworten: Letzte Generation und Extinction Rebellion fordern einen Klimarat und die Ausrufung des Notstandes, Linke und Gewerkschafter*innen plädieren für eine soziale-ökologische Transformation und einen Green New Deal, der Ökosozialist Andreas Malm empfiehlt Sabotage, andere halten Postwachstum und eine demokratische Planwirtschaft für unabdingbar.
Referent: Peter Bierl, Journalist und Buchautor, Mitglied der Gruppe Left Ecological Association (LEA). Zuletzt sind von ihm erschienen „Unmenschlichkeit als Programm“ (2022) „Die Legende von den Strippenziehern. Verschwörungsdenken im Zeitalter des Wassermanns“ (2021), „Die Revolution ist großartig – Was Rosa Luxemburg uns heute noch zu sagen hat“ (2020) sowie „Einmaleins der Kapitalismuskritik“ (2018).
Termin: Samstag, 12.10.2024, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg, Raum 2c (7. Stock)
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Die Arbeit des Körpers: Gesundheitszerstörung durch Industriearbeit – Rückblick und Ausblick
Reichtum und Wohlstand sind hart erkauft – durch das Arbeitsleid ungezählter Arbeiter:innen, durch unsagbare Belastungen von Körper und Seele, durch gesundheitszerstörende Arbeits- und Lebensbedingungen, Krankheit und frühen Tod. Unfall- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz – historisch korrekt: der Arbeiter:innenschutz – war immer Teil, wenn nicht gar ein entscheidender Teil der Klassenauseinandersetzungen. Die Empörung gegen Unfall- und Gesundheitsgefahren war mitbegründend für die moderne Arbeiter:innen- und Gewerkschaftsbewegung.
Gleichzeitig war die Arbeiter:innenbewegung ideologisch belastet vom Mythos der Männlichkeit, der Härte und des Heldentums. Im Zuge der internationalen Arbeitsteilung haben sich viele klassische Risiken an die Peripherie verlagert. Hinzugekommen sind neuartige psychische Belastungen, die unsere Persönlichkeit, unser Empfinden und unseren Charakter verändern und aushöhlen. Vor diesem Hintergrund ist es angesagt, die Verletzlichkeit des Menschen in den Vordergrund der Betrachtung zu stellen und Überlegungen anzustellen, wie Leiderfahrungen zur Sprache kommen können – als Voraussetzung für Widerstand und neue Entwürfe für menschengerechte Arbeitsverhältnisse.
Referent: Dr. Wolfgang Hien, Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und Medizinsoziologe. Von ihm ist zuletzt erschienen:
Die Arbeit des Körpers. Von der Hochindustrialisierung bis zur neoliberalen Gegenwart, 2. Auflage 2022 (Mandelbaum-Verlag).
In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern/Kurt-Eisner-Verein.
Termin: Mittwoch, 21.06.2023, 18:00 – 20:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Studio
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung per Mail.
Rechtsextremismus in der Arbeitswelt - Aktuelle Entwicklungen und gewerkschaftliche Gegenstrategien
Die "Alternative für Deutschland" (AfD) hat in den zurückliegenden Monaten in Umfrage- und Wahlergebnissen rasant zugelegt. Sie erfährt zwar klassenübergreifend Unterstützung, trifft aber trotz ihrer marktradikalen Ausrichtung bei Arbeiter:innen auf erhebliche, im Vergleich zum Anteil an der Gesamtwählerschaft überdurchschnittliche Zustimmung. Auch die Zugehörigkeit zu den traditionell antifaschistischen Gewerkschaften immunisiert nicht gegen rechtsextreme und demokratiefeindliche Einstellungen und Wahlentscheidungen, wie schon seit längerem bekannt ist.
Anhand von Forschungsergebnissen beleuchtet die Sozialwissenschaftlerin Sophie Bose Ursachen rechter Erfolge bei Gewerkschaftsmitgliedern und diskutiert damit verbundene Fragen: Welche Strategien verfolgt die extreme Rechte, um in den Betrieben Fuß zu fassen? Welche Probleme resultieren daraus für die Gewerkschaften und wie gehen sie damit um? Über welche Erfahrungen verfügen die Gewerkschaften, welche Gegenstrategien und Handlungsmöglichkeiten haben sie?
Referentin: Sophie Bose, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Else-Frenkel-Brunswik-Institut für Demokratieforschung in Sachsen.
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per Mail.
Wir gestalten den Wandel! Gute Arbeit in der digitalen Transformation
Der digitale Wandel der Arbeit ist in vollem Gange. Er findet in unterschiedlichen Formen und Ausmaßen in allen Branchen statt. Mit ihm gehen weitreichende Veränderungen in der Arbeitsorganisation und Leistungssteuerung einher, die in immer kürzeren Abständen aufeinander folgen. Für die Beschäftigten bedeutet dies, dass sie mit ständig neuen Anforderungen konfrontiert werden. Die Folge sind häufig Überforderung und Stress, bis hin zu ernsthaften Erkrankungen.
Doch das muss nicht so sein! Digitale Technologien können auch Arbeitserleichterung bewirken – indem unnötige Belastung vermieden und die Fokussierung auf das Wesentliche der Arbeit ermöglicht wird. Damit das erfolgt, sind starke gewerkschaftliche und betriebliche Interessenvertretungen notwendig, die sich in die Transformationsprozesse einbringen und sie im Interesse der Arbeitenden mitgestalten.
Auf dem diesjährigen DGB-Zukunftskongress wollen wir die Perspektiven einer mitbestimmten digitalen Transformation ausloten. Im Mittelpunkt steht dabei die betriebliche Ebene: In zwei Vorträgen und verschiedenen Praxis-Workshops gehen wir der Frage nach, welche Rolle Interessenvertreter:innen bei der Gestaltung einer humanen digitalisierten Arbeitswelt spielen können.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Nähere Informationen mit dem genauen Programm folgen nach der „Sommerpause“.
Anmeldung (mit Namen und Betrieb/Dienststelle) an: seminare@bildungswerk-bayern.de
Freistellungsmöglichkeiten:
§ 37 Abs. 6 BetrVG in Verbindung mit § 40 BetrVG,
Art. 46 Abs. 5 BayPVG in Verbindung mit Art. 44 Abs. 1 BayPVG,
SGB 9 § 179 Abs. 4,
§ 19 Abs. 3 MVG in Verbindung mit § 30 MVG
Termin: Donnerstag, 14.11.2024, 10:00 - 16:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg
Lügenpresse, Lückenpresse - Medienkritik in Zeiten rechter Medienhetze
Die extreme Rechte hantiert seit einiger Zeit wieder mit dem Begriff der "Lügenpresse", einem Kampfbegriff, dessen Ziel es ist, Medien zu diffamieren, die als gegnerisch wahrgenommen werden. Diese Kampagne verfängt insofern, als Journalist:innen immer öfter in Ausübung ihres Berufes angegangen, beleidigt, bedroht oder gar angegriffen werden. Der Begriff selbst legt nahe, dass Medien und Journalist:innen die Berichterstattung absichtsvoll fälschen und damit das Publikum manipulieren.
Manipulationstheorien wurden und werden auch von Teilen der Linken vertreten, die behaupten, die Berichterstattung werde im Interesse von bestimmten Unternehmen oder dem Staat beeinflusst. Dagegen behaupten private und öffentliche Medien, objektive Berichterstattung und Qualitätsjournalismus zu betreiben.
In der Veranstaltung sollen sowohl die Hetze der extremen Rechten und Manipulationstheorien als auch das Selbstbild des Qualitätsjournalismus kritisch hinterfragt werden. Zu diskutieren ist außerdem, wieso die etablierten Medien in jüngster Zeit einen Vertrauensschwund in der Bevölkerung erleben.
Referent: Peter Bierl, Journalist und Buchautor. Zuletzt sind von ihm erschienen „Unmenschlichkeit als Programm“ (2022) „Die Legende von den Strippenziehern. Verschwörungsdenken im Zeitalter des Wassermanns“ (2021), „Die Revolution ist großartig – Was Rosa Luxemburg uns heute noch zu sagen hat“ (2020) sowie „Einmaleins der Kapitalismusk“ (2018).
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per Mail.
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