Was noch kommt und was Sie verpasst haben:
Migration, Arbeit und Ökonomie – Migrationspolitik im 21. Jahrhundert
Das Thema Migration hat die politische Landschaft Europas in den letzten Jahren tiefgreifend geprägt – besonders im Zusammenhang mit der sogenannten "Flüchtlingskrise" 2015. Damals führte die Frage, wie mit der Zunahme von Geflüchteten umgegangen werden sollte, zu Spannungen und Spaltungen innerhalb der Europäischen Union. Heute steht die EU erneut vor einer richtungsweisenden Entscheidung: der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS), die tiefgreifende Veränderungen in der Migrationspolitik mit sich bringt. Doch was bedeutet das konkret für Geflüchtete, Arbeitsmigrant:innen und die Zukunft der Arbeit in Deutschland und Europa?
In diesem Seminar behandeln wir den Zusammenhang von Arbeit, Migration und Ökonomie, in dem wir fragen, was Kapitalismus mit Migration zu tun hat, wie Arbeitskraft im Kapitalismus verwertet wird, warum Migrant:innen nicht gleich Migrant:innen zu sein scheinen und was das eigentlich alles mit der sogenannten Krise der Demokratie zu tun hat. Wir diskutieren, wie diese Entwicklungen nicht nur politische, sondern auch gesellschaftliche Spaltungen vertiefen können – und wie diesen Spaltungen entgegentreten getreten werden kann.
Referentin: Dr. Janina Puder, Politikwissenschaftlerin an der Universität Kassel
Termin: Samstag, 11.00.2025, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg, Raum 2c (7. Stock)
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Revolution oder wie 1918 der Freistaat Bayern gegründet wurde
Gemeinsam mit der GeschichtsWerkstatt Ludwigvorstatt-Isarvorstadt, dem Plenum R und dem Archiv der Münchner Arbeiterbewegung lassen wir die Geschichte der Arbeiter:innenbewegung auf außergewöhnliche Weise lebendig werden: An zwei Abenden nehmen wir den ZDF-Fernsehfilm "Die Münchner Räterepublik" (1971) zum Anlass, uns über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft progressiver gesellschaftlicher Veränderungen auszutauschen.
Die Münchner Räterepublik (ZDF, 1971)
Im Mittelpunkt des zweiteiligen Historienfilms steht die bayerische Revolution von 1918, das Ende der Monarchie und die Geburt des Freistaats Bayern unter dem provisorischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner. Beinahe wäre Bayern im April 1919 eine sozialistische Räterepublik geworden, doch Anfang Mai kam es zur blutigen Niederschlagung.
Deutschland, 177 Minuten (in 2 Teilen), FSK ab 12 Jahren.
Das Werkstattkino
50 Sitze hat das seit 1974 lebendige "Kollektiv der Einzelkämpfer" im Hinterhof gleich hinter der Gaststätte Fruanhofer. Hier kommen Menschen und Filme abseits des Mainstreams zusammen.
werkstattkino.de
Die Idee
Die bayerische Revolution ist viel zu wenig bekannt. Außerdem sind Filme gemeinsam viel schöner. Mit dem Film wollen wir den Bezug zu heute herstellen, diskutieren und anstoßen.
Partisanen von l'Amour
Krönung der zwei Tage ist am Freitagabend, 19.09.2025 der Auftritt der Partisanen von L'Amour. Das Weltkulturerbe Arbeiter:innenlied muss leben, also muss es auch Spaß machen!
partisanenvonlamour.de
Termin: Donnerstag, 18.09. und Freitag, 19.09.2025, Beginn jeweils 19:00 Uhr
Ort: Werkstattkino, Fraunhoferstr. 9 Hinterhof, 80469 München
Die Teilnahme ist kostenlos.
„Mehr Zeit zum Leben, Lieben, Lachen“
Seit Entstehen der Gewerkschaften war das Ringen um kürzere Arbeitszeiten, mehr Urlaub, freie Wochenenden und eine selbstbestimmte Gestaltung der freien Zeit wesentlicher Gegenstand von Arbeitskämpfen. Historische Meilensteine wie der 8-Stunden-Tag oder der arbeitsfreie Samstag sind das Ergebnis langer und intensiver Auseinandersetzungen.
Der Kampf um Arbeitszeitverkürzung war und ist dabei vor allem ein Kampf um die Gewinnung von Lebenszeit. Dem Versprechen von weniger Arbeit und mehr Zeit für Erholung und Genuss wohnt immer auch ein utopisches Element inne, das den Blick freigibt auf die Vorstellung eines Lebens ohne Mühsal und Plackerei.
Gerade in den letzten Jahren gab es mehrere erfolgreiche tarifpolitische Vorstöße zur Reduzierung der Wochenarbeitszeit.
Die Vier-Tage-Woche, die 30-Stunden-Woche und tarifliche Wahlmodelle zur individuellen Verkürzung der Arbeitszeit sind in aller Munde. Das enorme Produktivitätspotential, das mit der digitalen Transformation einhergeht, verleiht diesen Vorstößen zusätzliches Gewicht. Ein guter Zeitpunkt also, um sich genauer mit den Kämpfen um die Zeit zu befassen!
Die Tagung richtet sich an alle gewerkschaftlich aktiven Kolleg:innen sowie an alle weiteren Interessierten.
In Kooperation mit der DGB Region Oberpfalz, der DGB Jugend Oberpfalz und der Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern.
Termin: Samstag, 13.09.2025, 10:30 – 16:30 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Regensburg, Richard-Wagner-Str. 2, großer Saal
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung per Mail.
Zwischen Befreiung und Anpassung - Bildung im Kapitalismus
Bildung gilt seit der Aufklärung als der „Schlüssel zur Zukunft“: Von ihr soll sowohl das Wohlergehen des einzelnen Menschen als auch das der Gesellschaft insgesamt abhängen. Der vorherrschenden Sichtweise nach schützt Bildung vor Armut, ermöglicht gesellschaftlichen Aufstieg, stärkt die Demokratie und hält den Wirtschaftsstandort konkurrenzfähig. „Chancengerechtigkeit“ lautet in diesem Zusammenhang das Zauberwort, auf das sich praktisch alle politischen Lager verständigen können.
In der historischen Realität bedeutete das große Freiheitsversprechen des Bürgertums nicht nur für die Arbeiter:innen des 19. Jahrhunderts meist das Gegenteil von Befreiung: nämlich die Anpassung an die Erfordernisse der Kapitalverwertung. Dieser Widerspruch zieht sich bis in die Gegenwart durch die Geschichte des Bildungsdenkens. Auch heute soll Bildung als lebenslanges Lernen die Arbeitenden „fit für den Wandel“ halten, damit sie mit den immer schnelleren gesellschaftlichen Veränderungen Schritt und sich selbst beschäftigungsfähig halten können.
Das Seminar thematisiert die widersprüchliche Geschichte des modernen Bildungsdenkens, die gesellschaftlichen Hintergründe und die aktuell vorherrschenden Bildungsvorstellungen. Dabei sollen auch mögliche Alternativen und gewerkschaftspolitische Konsequenzen diskutiert werden.
Referenten: Dr. Simon Kunert, Erziehungswissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen; Dr. Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern
Termin: Samstag, 26.07.2025, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
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