Was noch kommt und was Sie verpasst haben:
Pazifismus - ein Irrweg?
Weltweit toben militärisch Konflikte, der Krieg in der Ukraine hält Europa weiter in Atem und Milliarden werden in die Aufrüstung der deutschen Bundeswehr gesteckt. Eine friedliche Welt scheint weiter entfernt denn je. Ist der Traum von einem weltumspannenden Pazifismus also doch naiv und unerreichbar? Dieser Frage widmet sich Pascal Beucker in seinem im vergangenen Jahr erschienenen Buch "Pazifismus - ein Irrweg?". Darin begibt er sich auf eine Spurensuche durch die Geschichte des Pazifismus und beleuchtet aktuelle Debatten in der Friedensbewegung ebenso wie deren Erfolgsaussichten.
In einem moderierten Gespräch mit Pascal Beucker werfen wir einen Blick auf die Geschichte und die verschiedenen Ausprägungen des Pazifismus, widmen uns der Verbindung von Gewerkschaften und Friedensbewegung und gehen der Frage nach, ob der Pazifismus mehr sein kann als ein blauäugiges Ideal.
Pascal Beucker ist Redakteur im Inlandsressort der taz sowie Mitglied im Vorstand der taz-Genossenschaft. Er ist Mitglied des taz-Parlamentsbüros und laut Bescheid des Ausschusses für Kriegsdienstverweigerung beim Kreiswehrersatzamt Düsseldorf vom 13. Mai 1991 "berechtigt, den Kriegsdienst mit der Waffe zu verweigern".
Moderiert wird die Veranstaltung von Stefan Dietl. Er ist Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di in der Oberpfalz und publiziert regelmäßig zu sozial- und gewerkschaftspolitischen Themen.
Der postliberale Kapitalismus: Renationalisierung - Krise - Krieg
Der globale Kapitalismus befindet sich in der Dauerkrise. Globale Finanzkrise, Eurokrise, "Flüchtlingskrise", Coronakrise, Krise im Ergebnis der neuen Kriege von der Ukraine bis Nahost: Kaum scheint ein Krisenherd unter Kontrolle, schlägt die Dauerkrise aus einer unerwarteten Richtung zurück. Durch die Krisen verändert sich jedoch, wie schon immer in der Geschichte, auch der Kapitalismus selbst. In den Konflikten um Aufstieg und Abstieg von Großmächten wird er zunehmend postliberal: Entdemokratisierung, Autoritarismus, (Wirtschafts-)Nationalismus, Militarismus, Imperialismus und (Wirtschafts-)Krieg sind die neue Normalität.
Aber können die großen Menschheitsfragen wie Frieden, Sicherheit, soziale Ungleichheit, sozialer Zusammenhalt, Demokratie, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Artensterben warten? Ingar Solty zeigt Ursachen und Hintergründe der Krise auf - und Alternativen für eine bessere Zukunft für alle.
Referent: Ingar Solty, Referent für Außen-, Friedens- und Sicherheitspolitik bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Von ihm erscheint in Kürze das gleichnamige Buch Der postliberale Kapitalismus (PapyRossa Verlag).
In Kooperation mit der Münchner Volkshochschule im Rahmen von Arbeit und Leben München.
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per Mail.
Eine Spurensuche: Gewerkschaften in Südostoberbayern 1918-1945
Der langjährige Gewerkschafter Helmut Türk-Berkhan hat sich auf eine besondere Spurensuche begeben: auf die Suche nach Zeugnissen des Widerstandes und der Verfolgung von Gewerkschaftern durch die Nationalsozialisten im Raum Südostbayern 1918-1945.
Das Buch dokumentiert regionale politische Entwicklungen sowie Gewerkschaftsgeschichte und Lebensläufe von Gewerkschaftern. Übergreifende gesellschaftliche Entwicklungen werden so anhand konkreter Ereignisse vor Ort anschaulich und nachvollziehbar.
Wir stellen das Buch vor und diskutieren mit dem Autor über Hintergründe, die Entstehung sowie die Gegenwarts- und Zukunftsrelevanz seiner Nachforschungen.
Moderation: Magdalena Siebert, DGB Bildungswerk Bayern
In Kooperation mit der Münchner Volkshochschule im Rahmen von Arbeit und Leben München.
Termin: Mittwoch, 26.03.2025, 18:30 – 20:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung per Mail.
Herrschaft im Neoliberalismus – die politische Praxis der Rackets
Extreme soziale Ungleichheit, Milliardenvermögen in den Händen einzelner Personen, Korruptionsskandale und Netzwerke der Steuerhinterziehung – von diesen Phänomenen ist das neoliberale Zeitalter seit nun schon 3 Jahrzehnten geprägt, doch ändern tut sich nichts. Liegt das vielleicht auch daran, weil niemand kritisch-differenziert über Herrschaft diskutiert, oder sollen diese Verhältnisse wie im Mittelalter gottgegeben sein?
Für Gewerkschaften ist diese Frage entscheidend, denn sie sind Teil des Kapitalverhältnisses und sollten ihr „Gegenüber“ kennen. Der Racketbegriff der kritischen Theorie kann Abhilfe bieten. Er besitzt viele kritisch-gewendete Analogien zu den ökonomischen „Legitimations“-Theorien des Neoliberalismus. Ganz zentral thematisiert der Racketbegriff Fragen zur Demokratie, der praktischen Bedeutung von Klassenverhältnissen und rechter Reaktion. Er wird im Seminar vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert.
Referent: Dr. Kai Lindemann, Geschäftsführer des Berliner Arbeitslosenzentrums, langjähriger Mitarbeiter in der DGB-Bundesvorstandsverwaltung und Autor des Buchs Die Politik der Rackets - zur Praxis der herrschenden Klassen (Dampfboot-Verlag).
Termin: Samstag, 22.03.2025, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
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