DGB Bildungswerk Bayern
Bildungswerk Bayern versendet 4.500 Wandkalender
In den kommenden Tagen versendet das DGB Bildungswerk Bayern 4.500 der beliebten Wandkalender an Betriebs- und Personalräte in ganz Bayern. Auf dass sich das Jahr 2015 übersichtlich gestalte.
Ebenfalls der Sendung enthalten sind ausgewählte Seminare der kommenden Monate sowie Hinweise auf das Projekt "MENTO" des DGB Bildungswerks.
20. September: Die anarchistische Strömung in der Arbeiterbewegung
Libertäre und antiautoritäre Positionen bilden seit dem Aufstand der Zapatisten in Mexiko 1994 ein Gegengewicht zu Sozialdemokraten, Etatisten und Leninisten, zuletzt bei den Indignados, in der Occupy-Bewegung, bei Protesten in der Türkei und Griechenland. Der anarchistische Professor David Graeber wurde gar als Mastermind einer neuen Linken in den – auch bürgerlichen – Medien abgefeiert.
Auf die wichtige Rolle des Anarchismus als Strömung der sozialistischen Arbeiterbewegung weltweit haben Lucien van der Walt und Michael Schmidt hingewiesen. Anarchosyndikalistische Gewerkschaften waren in Frankreich, Spanien oder Argentinien bis ins 20. Jahrhundert Massenorganisationen, ebenso die syndikalistischen Industrial Workers oft the World (IWW) in den USA. Im Seminar sollen verschiedene theoretische und praktische Ansätze des Anarchismus vorgestellt werden und zwar mit einem Schwerpunkt auf sozialistischen und gewerkschafts-orientierten Strömungen.
Für gewerkschaftsorientierte Linke im 21. Jahrhundert bieten anarchistische Bestandteile durchaus Anregungen: Staatsskepsis, Misstrauen gegenüber Hierarchien und Bürokratien, gerade auch in sozialen Bewegungen und linken Organisationen, Beharren auf Selbsttätigkeit und Basisdemokratie. Weitsichtig war die Kritik von Bakunin und Landauer an parlamentarischen Strategien; Kropotkin lieferte eine fundamentale Kritik des Sozialdarwinismus (während manche Marxisten aus lauter Wissenschaftsgläubigkeit rassenhygienische Ideen übernahmen), Murray Bookchin entwickelte seit den frühen 1950er Jahren eine radikal-ökologische Kritik an den stofflichen Folgen kapitalistischer Akkumulation.
Eine ausgeprägte Marx-Phobie hinderte allerdings viele Anarchisten daran, dessen Kritik der politischen Ökonomie zur Kenntnis zu nehmen. Stattdessen favorisieren viele Anarchisten schräge Zinstheorien, die auf den Antisemiten Pierre-Joseph Proudhon oder den Sozialdarwinisten Silvio Gesell zurückgehen.
Anmeldeschluss: Montag, 15. September 2014
Seminarbeginn: Samstag, 20. September, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 20. September, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: siehe Flyer
Neues Münchenprogramm am Start!
Das DGB Bildungswerk München hat wieder ein breites Spektrum an Themen zusammengestellt, denen sich Unternehmungslustige aller Couleur mit Stadtteilrundgängen, Betriebsbesichtigungen, Vorträgen und Workshops nähern können. Von „Boarisch grantlt“ bis zur „Leipziger Revolution“, von Erheiterndem bis zu bitter Ernstem gibt es einiges in Erfahrung zu bringen.
Das Münchenprogramm können sich Interessierte hier im PDF-Format herunterladen.Alle neuen Kurse erscheinen auch in unserer Kurssuche und können darüber bequem online gebucht werden. Wer das Münchenprogramm gerne im Papierformat vorliegen hat, sollte es im Foyer des DGB-Gewerkschaftshauses München und in ausgewählten Bibliotheken vorfinden.
Gerne schickt das DGB Bildungswerk München das Programm Interessierten auch kostenlos zu. Ein einfaches E-Mail genügt.
Call-Center Fachtagung in Essen
Trotz der öffentlichen Empörung über den NSA-Skandal gibt es immer noch keine Selbstbeschränkung bei der elektronischen Leistungs- und Verhaltenskontrolle in Kunden- und Service-Centern. Umgekehrt ist aber der Überwachungsdruck eine wesentliche Belastung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Welche Belastungen auftreten und wie sie verringert werden können, ist eines von vielen Themen der Fachtagung, die das TBS-Netz zusammen mit DGB, ver.di und IG Metall vom 27. - 30. Oktober 2014 in Essen veranstaltet.
Betriebs- und Personalräte sind herzlich eingeladen, sich fachlich weiter zu qualifizieren und gezielt kollegial auszutauschen. Vorträge, Workshops und Fachforen zu wissenschaftlichen und praktischen Fragestellungen wechseln sich ab. Branchenforen für Handel, Finanzdienstleistung, Telekommunikation, Post/Logistik und Dienstleistung geben Raum, mit Vertretern aus Beratung und Gewerkschaft branchenspezifische Angebote und Probleme zu erörtern. Hinzu kommen Workshops mit Fachpolitikern, Gelegenheiten zur Fallberatung und zum Erfahrungsaustausch.
Die Schwerpunkte:
- Mindestlohn und Tarifvertrag
- Beschäftigtendatenschutz im Callcenter und aktuelles Datenschutzrecht
- Leistungs- und Verhaltenskontrolle regeln!
- Psychische Belastungen: Wie messen und regeln?
- Aufgaben und Möglichkeiten des staatlichen Arbeitsschutzes in der Callcenter-Branche
- Gütesiegel im Callcenter
Veranstalter: TBS-Netz
Datum: 27.10. bis 30.10.2014 in Essen
Anmeldeschluss: 06.10.2014
Veranstaltungskosten: inkl. Tagesverpflegung für 4 Tage:1.100 € plus 95 € für Übernachtung pro TN/pro Tag zzgl. Umsatzsteuer
Hier geht es zum Flyer mit dem Programm und weiteren Hinweisen.
Bildungswerk sagt Analphabetismus in Bayern den Kampf an
Seien es Briefe, Warnhinweise oder Arbeitsanweisungen - für Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können, besteht der Alltag aus massenhaft unlösbaren Rätseln. "Oft haben die Betroffenen zwar gelernt, ihre Schwäche vor anderen geheim zu halten", erklärt Sabine Eger, Geschäftsführerin des DGB Bildungswerks Bayern. "Aber ihre Lebens- und Arbeitsqualität würde enorm steigen, wenn sie die Lese- und Schreibschwäche überwinden könnten." Dazu sei ein attraktives Angebot nötig und genau das habe das DGB Bildungswerk Bayern mit dem Projekt MENTO seit Juli in Bayern an den Start gebracht, so Eger.
Das Projekt MENTO setzt auf die Ausbildung von Mentorinnen und Mentoren. Diese sind keine externen Personen, sondern Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben und Verwaltungen. Sie sind Ansprechpersonen auf Augenhöhe und sollen die Betroffenen dabei unterstützen, vorhandene Lernerfordernisse und -bedürfnisse zu identifizieren und sie dazu ermutigen, ihren eigenen Bildungsweg zu finden. Insbesondere Betriebs- und Personalräte, Vertrauensleute und Personalverantwortliche sollen deshalb sensibilisiert werden.
"Deutlich über die Hälfte der von funktionalem Analphabetismus Betroffenen geht einer Erwerbsarbeit nach", sagt Eger. Deshalb sei es besonders wichtig, auch in den Betrieben Hilfestellungen anzubieten. MENTO ist ein Projekt des DGB Bildungswerkes BUND und wurde bislang in den Regionen der DGB Bezirke Nord, Berlin-Brandenburg, Hessen-Thüringen und Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Seit Juli 2014 ist auch das DGB Bildungswerk Bayern mit von der Partie.
Weitere Informationen: http://dgb-mento.de/
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