DGB Bildungswerk Bayern
Die ökologische Frage bei Marx und im Marxismus
Entgegen verbreiteten Annahmen gibt es im Marxismus eine lange Tradition der Beschäftigung mit der ökologischen Frage. Mittlerweile betonen zahlreiche Interpret:innen, dass sich bereits Marx und Engels selbst (und deren Zeitgenossen) mit dem Problem der gesellschaftlichen Naturzerstörung befasst haben. Vom Zeitalter des klassischen Marxismus der Arbeiterbewegung (Morris, Pannekoek) über die marxistische Heterodoxie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Wolfgang Harich) bis hin zu den „tausend Marxismen“ (Bensaid) der Gegenwart reicht der historische Entwicklungsstrang des marxistischen Ökosozialismus.
Das Seminar gibt einen geschichtlich-theoretischen Überblick über diese Entwicklung. Ein thematischer Schwerpunkt liegt dabei auf der sachlichen Kritik an ausgewählten Texten und Argumenten.#
Referent: Dr. habil. Jan Hoff, Historiker und Politikwissenschaftler
Termin: Samstag, 06.12.2025, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Studio
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Science Fiction und Labour Fiction - Zukunftsvorstellungen von Arbeit und Arbeitskämpfen
Science Fiction erfindet faszinierende Zukünfte - sie prägt aber auch die Gegenwart, nicht zuletzt durch technische Inspiration und popkulturelle Sozialisation. Was wir von der Zukunft erwarten und befürchten, das haben wir oft vorher in Science-Fiction-Geschichten gelesen oder gesehen. Dies trifft auch auf die Arbeitswelt zu: Welche technologischen Wandlungen werden uns betreffen? Welche Arbeitskämpfe stehen uns bevor? Und sind Roboter unsere Konkurrenten?
Die Beiträge des Bandes Science Fiction und Labour Fiction - Zukunftsvorstellungen von Arbeit und Arbeitskämpfen (transcript-Verlag) analysieren einige dieser Arbeitszukünfte in ausgesuchten Büchern, Filmen und Spielen - und geben einen Einblick in etwas, das wir noch nicht wissen, uns aber schon vorstellen können. Die beiden Herausgeber stellen den Band vor und diskutieren mit uns.
Referenten: Dr. Peter Seyferth, Politischer Philosoph, und Falko Blumenthal, Gewerkschaftssekretär
In Kooperation mit der Münchner Volkshochschule im Rahmen von Arbeit und Leben München.
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per Mail.
Armut und Reichtum: Ursachen - Ausprägungen - Konsequenzen
Die Tatsache, dass es arme und reiche Menschen gibt, gilt den meisten als selbstverständlich. Doch was sind die Ursachen der teils erheblichen Einkommens- und Vermögensunterschieden?
Auf diesem Seminar geht es darum, theoretische Erörterungen mit empirischen Befunden zu Armut und Reichtum zu verbinden. Dabei soll geklärt werden, inwieweit Armut wirklich mit "Armutsrisiken" erklärt werden kann - wie es viele in der Armutsforschung und der Politik praktizieren-, oder ob nicht Armut und Reichtum ganz entscheidend mit der Erwerbsquelle Arbeitskraft zu tun hat, also mit der grundlegenden Basis des Lebensunterhalts, wie er für viele Millionen von abhängig Beschäftigten in der freien Marktwirtschaft gang und gäbe ist.
Im Seminar soll dieser Umstand mit empirischen Erkenntnissen (Zahlen, Statistiken, Schaubilder) unterlegt werden, bevor am Ende des Seminars die Frage behandelt wird, welche Konsequenzen sich aus alledem für die Gewerkschaften ergeben.
Referenten: Wolfgang Veiglhuber und Walter Linner, gewerkschaftliche Bildungsarbeiter
Termin: Samstag, 22.11.2025, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg, Raum 2c (7. Stock)
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Weniger Arbeiten, mehr Leben! Die neue Aktualität von Arbeitszeitverkürzung
Nach einem Vierteljahrhundert Schweigen ist Arbeitszeitverkürzung wieder in aller Munde: Viele Unternehmen führen die Viertagewoche ein, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, die Gewerkschaften unternehmen neue tarifpolitische Vorstöße und immer mehr junge Leute wollen einfach nicht mehr so viel arbeiten - dafür aber sinnvoll und mit einer geschlechtergerechten Verteilung auch von Haus- und Sorgearbeit.
Den verschiedenen Facetten einer Arbeitszeitverkürzung, den Triebkräften und Bewegungen sie zu realisieren, gehen die Autor:innen des gleichnamigen Bandes aus Gewerkschaft, Wissenschaft und sozialen Bewegungen nach. Wir benötigen heute für die Herstellung notwendiger Güter nur noch etwa die Hälfte der Zeit wie im Jahr 1960, als noch 48 Stunden gearbeitet wurde; insofern könnte die Arbeitszeit heute sogar Richtung 20-Stunden-Woche tendieren.
Das Buch ist 2024 im VSA-Verlag erschienen.
Die Herausgeberinnen:
Margareta Steinrücke, Arbeits- und Geschlechtersoziologin (Schwerpunkte: Klasse & Geschlecht und Arbeitszeitverkürzung) in Bremen, ist aktiv in der Gewerkschaft und der Frauenbewegung sowie koordinierend in der Attac-AG ArbeitFairTeilen und dem European Work-Time Network.
Beate Zimpelmann ist Professorin im internationalen Studiengang Politikmanagement der Hochschule Bremen und Studiengangsleiterin des interdisziplinären Masters Nachhaltigkeitsmanagement, forscht und lehrt seit über 20 Jahren im Bereich der Arbeits- und Nachhaltigkeitspolitik.
Moderiert wird die Veranstaltung von Stefan Dietl. Er ist Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di in der Oberpfalz und publiziert regelmäßig zu sozial- und gewerkschaftspolitischen Themen. Zum Thema hat er kürzlich gemeinsam mit Kathrin Birner veröffentlicht: Mehr Zeit zum Leben, Lieben, Lachen. Über den Kampf um freie Zeit (Unrast-Verlag)
In Kooperation mit der Münchner Volkshochschule im Rahmen von Arbeit und Leben München.
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per Mail.
Migration, Arbeit und Ökonomie – Migrationspolitik im 21. Jahrhundert
Das Thema Migration hat die politische Landschaft Europas in den letzten Jahren tiefgreifend geprägt – besonders im Zusammenhang mit der sogenannten "Flüchtlingskrise" 2015. Damals führte die Frage, wie mit der Zunahme von Geflüchteten umgegangen werden sollte, zu Spannungen und Spaltungen innerhalb der Europäischen Union. Heute steht die EU erneut vor einer richtungsweisenden Entscheidung: der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS), die tiefgreifende Veränderungen in der Migrationspolitik mit sich bringt. Doch was bedeutet das konkret für Geflüchtete, Arbeitsmigrant:innen und die Zukunft der Arbeit in Deutschland und Europa?
In diesem Seminar behandeln wir den Zusammenhang von Arbeit, Migration und Ökonomie, in dem wir fragen, was Kapitalismus mit Migration zu tun hat, wie Arbeitskraft im Kapitalismus verwertet wird, warum Migrant:innen nicht gleich Migrant:innen zu sein scheinen und was das eigentlich alles mit der sogenannten Krise der Demokratie zu tun hat. Wir diskutieren, wie diese Entwicklungen nicht nur politische, sondern auch gesellschaftliche Spaltungen vertiefen können – und wie diesen Spaltungen entgegentreten getreten werden kann.
Referentin: Dr. Janina Puder, Politikwissenschaftlerin an der Universität Kassel
Termin: Samstag, 11.00.2025, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg, Raum 2c (7. Stock)
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
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