Theorie für eine verändernde Praxis

Das gewerkschaftspolitische Bildungsprogramm 2024

In Zeiten rasanter und tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche ist theoretische Orientierung nötiger denn je. Mit unserem Bildungsangebot möchten wir Räume zur Verfügung stellen, in denen Orientierungsprozesse in solidarischer Zu­sammenarbeit stattfinden können. Hier die Übersicht unserer Tagesseminare in München und Nürnberg.

Gewerkschaftspolitisches Programm 2024

Einführungskurs: Kapitalismus, soziale Frage und Natur (Start 29.01.2024)

Kontakt

DGB Bildungswerk Bayern
Neumarkter Str. 22
81673 München

Tel. 089 / 55 93 36 41

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Was noch kommt und was Sie verpasst haben:

Die Reichsbürgerbewegung in Bayern - Ideologie, Akteur:innen, Aktivitäten

Online-Vortrag am Dienstag, 06.02.2024, 18:00-19:30 Uhr

In den letzten Jahren haben sie zunehmend für mediales Aufsehen gesorgt: Sogenannte Reichsbürger bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als souveränen Staat und lehnen die bürgerliche Rechtsordnung ab. In ihren Ideologien verbinden sich Elemente von Rechtsextremismus, Monarchismus, Antisemitismus und Esoterik zu einer radikal antidemokratischen Grundhaltung. Die Verschwörungserzählungen, die seit der Corona-Pandemie verstärkt kursieren, haben ihnen zusätzlichen Auftrieb verschafft.

Der Vortrag gibt einen Einblick in die Szene, ihre Weltanschauungen und Aktivitäten und zeigt auch Verbindungen zur AfD auf.

Einladungsflyer als PDF.

Referent: Robert Andreasch, Rechtsextremismus-Experte, Mitarbeiter von a.i.d.a. (Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.V.), Ko-Autor der DGB-Broschüre #noAfD - keine Alternative für Beschäftigte.

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem DGB Bayern.

Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per .

Die Krankenhausreform - Revolution oder Etikettenschwindel?

Online-Vortrag am Dienstag, 30.01.2024, 20:00-21:30 Uhr

Im Oktober letzten Jahres kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an, dass die von ihm eingesetzte "Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung" an einem Konzept für eine "Überwindung der Fallpauschalen" arbeite. Dieses habe sich seit seiner Einführung "so stark verselbständigt, dass der ökonomische Druck zu stark" sei. Von einer "dramatischen Entökonomisierung der Krankenhäuser" und gar von "Revolution" ist seitdem die Rede. Seit 10. Juli liegt nun das "finale Eckpunktepapier" von BMG und Gesundheitsministern vor, das einen massiven Umbau der Krankenhauslandschaft vorsieht.

Wir wollen das Konzept in der Veranstaltung auf den Seziertisch legen und analysieren, ob es hält, was es verspricht oder ob es sich um einen Etikettenschwindel handelt.

Referentin: Dr. Nadja Rakowitz, Medizinsoziologin, Geschäftsführerin des vdää* und aktiv bei Krankenhaus statt Fabrik.

Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per .

Zwischen Anpassung und Widerstand – Die Gewerkschaften und die Machtübernahme der NSDAP

Tagesseminar am Samstag, 09.12.2023 in München

Seit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 waren die drei Strömungen der deutschen Gewerkschaftsbewegung (sozialdemokratisch, christlich, liberal) in der Defensive – sowohl arbeitskampfmäßig, als auch politisch und sozial. Mit Zugeständnissen an die Reichsregierungen versuchten die Gewerkschaften, die Regierungsbeteiligung der NSDAP zu verhindern. Dies misslang jedoch vollständig. Durch Anpassung an die Regierung Hitler/Hugenberg von Januar bis Mai 1933 sollten wenigstens die Organisationen erhalten bleiben, was ebenfalls scheiterte. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten ging unmittelbar mit der Zerschlagung der gewerkschaftlichen Strukturen und der Verfolgung, Verhaftung und Ermordung zahlreicher aktiver Kolleg:innen einher.

Weitgehend unvorbereitet auf die brutale Machtausübung durch die NSDAP waren, entwickelte sich der Widerstand durch Gewerkschafter:innen in Deutschland auf der lokalen Ebene. Zu verdanken war er der Initiative von Basisfunktionär:innen vor Ort. Organisierten Widerstand auf nationaler Ebene gab es faktisch nicht.

Im Seminar nehmen wir die wesentlichen Entwicklungen dieser Jahre in den Blick. Dabei wollen wir zu klären versuchen, was die Ursachen für die eingenommene Haltung der Gewerkschaften waren: Warum schätzten sie die NSDAP und die bürgerlichen Parteien so grundlegend falsch ein? Daneben beleuchten wir den gewerkschaftlichen Widerstand exemplarisch anhand von vier unterschiedlichen Fallbeispielen.

Referent: Dr. Ernst Wolowicz, Sozialwissenschaftler

Termin: Samstag, 09.12.2023, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldung per .

Zweiter bayerischer NSU-Untersuchungsausschuss - Bilanz und Konsequenzen

Diskussionsveranstaltung am Dienstag, 07.11.2023, 19:00-21:00 Uhr in München

Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kiliç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.

Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) erschütterte Deutschland mit einer Serie von zehn grausamen Morden an Menschen türkischer, kurdischer, griechischer und iranischer Herkunft, begangen zwischen 2000 und 2007. Unterstützt von einem breiten rechtsextremen Netzwerk, verübte der NSU darüber hinaus zahlreiche Mordversuche, Sprengstoffanschläge und Raubüberfälle, bevor sich die Terrorzelle am 4. November 2011 enttarnte. Bis heute sind viele Fragen und Ungereimtheiten zum NSU-Komplex ungelöst, insbesondere das Unterstützer:innen-Netzwerk, das den mörderischen Taten erst den Weg ebnete.

Fünf der zehn Morde des NSU geschahen in Bayern, davon drei in Nürnberg und zwei in München. Die Hinterbliebenen der NSU-Mordopfer in Bayern forderten seit 2020 einen neuen Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags, um eine umfassende Aufklärung zu ermöglichen. Im Mai 2022 wurde schließlich der Zweite NSU-Untersuchungsausschuss ins Leben gerufen, der bundesweit bereits der 15. seiner Art war. Ziel dieses Ausschusses war es u.a., die Rolle der bayerischen Sicherheits- und Justizbehörden zu beleuchten und mögliche Verbindungen des NSU zur bayerischen Neonazi-Szene aufzudecken. Der Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses wurde im Juli 2023 vorgelegt.

In unserer Veranstaltung wollen wir mit Expert*innen eine Bilanz ziehen und fragen, welche Konsequenzen aus dem zweiten bayerischen NSU-Untersuchungsausschuss gezogen werden.

Referent*innen:
 - Vertreter*in NSU-Hinterbliebene
 - Robert Andreasch von der Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München
 - Gülseren Demirel, Landtagsabgeordnete BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, stellv. Mitglied im NSU-Untersuchungsausschuss II

Eine Kooperationsveranstaltung mit der Rosa Luxemburg Stiftung Bayern/Kurt-Eisner-Verein e.V., dem Bayerischen Flüchtlingsrat und dem Bellevue di Monaco.
 
Es gilt folgender Einlassvorbehalt:
Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, nationalistische, rassistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Termin: Dienstag, 07.11.2023, 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Kurt-Eisner-Verein, Westendstr. 19, 80339 München
Die Teilnahme ist kostenlos.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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