Was noch kommt und was Sie verpasst haben:
Warum Krieg? Der Russland-Ukraine-Krieg im Kontext der Globalisierung
Der am 24.02.2022 begonnene Krieg Russlands gegen die Ukraine vollzieht die Selbstzerstörung der neoliberalen New World Order (G. Bush 1990/91): der Globalisierung.
Da ein Krieg ein Verhältnis von Staaten zueinander ist, kann er nur aus dem Verhältnis von Staaten erklärt werden und nicht aus Entwicklungen nur eines Staates, schon gar nicht aus der psychischen Verfassung eines Präsidenten. Da dieser Krieg von Anbeginn mit der Drohung eines nuklear geführten Weltkriegs verbunden ist, verweist er auf die Ordnung der Weltgesellschaft: die Globalisierung.
Die Globalisierung ist der Zustand der Weltgesellschaft, der nach 1991 durch die Selbstauflösung der UdSSR erreicht wurde. Sie hat die Illusion erzeugt, es breche eine Epoche universalen Friedens an. Diese Ordnung zerstört sich nun selbst: Die Nation, die als Verlierer im Kalten Krieg in die Neue Weltordnung eintrat, und die durch Transformationskrisen im Stand kapitalistischer Unterentwicklung verharrt, ist die Nation, die die Selbstzerstörung der Globalisierung durch einen „klassischen Staatenkrieg“ vollzieht.
In diesem Tagesseminar wird der Russland-Ukraine-Krieg aus seiner weltpolitischen Entstehungsgeschichte analysiert.
Referent: Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt, Prof. i.R. am Institut für Soziologie der Universität Hamburg.
Termin: Samstag, 10.02.2024, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Die Reichsbürgerbewegung in Bayern - Ideologie, Akteur:innen, Aktivitäten
In den letzten Jahren haben sie zunehmend für mediales Aufsehen gesorgt: Sogenannte Reichsbürger bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als souveränen Staat und lehnen die bürgerliche Rechtsordnung ab. In ihren Ideologien verbinden sich Elemente von Rechtsextremismus, Monarchismus, Antisemitismus und Esoterik zu einer radikal antidemokratischen Grundhaltung. Die Verschwörungserzählungen, die seit der Corona-Pandemie verstärkt kursieren, haben ihnen zusätzlichen Auftrieb verschafft.
Der Vortrag gibt einen Einblick in die Szene, ihre Weltanschauungen und Aktivitäten und zeigt auch Verbindungen zur AfD auf.
Einladungsflyer als PDF.
Referent: Robert Andreasch, Rechtsextremismus-Experte, Mitarbeiter von a.i.d.a. (Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.V.), Ko-Autor der DGB-Broschüre #noAfD - keine Alternative für Beschäftigte.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem DGB Bayern.
Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per Mail.
Die Krankenhausreform - Revolution oder Etikettenschwindel?
Im Oktober letzten Jahres kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an, dass die von ihm eingesetzte "Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung" an einem Konzept für eine "Überwindung der Fallpauschalen" arbeite. Dieses habe sich seit seiner Einführung "so stark verselbständigt, dass der ökonomische Druck zu stark" sei. Von einer "dramatischen Entökonomisierung der Krankenhäuser" und gar von "Revolution" ist seitdem die Rede. Seit 10. Juli liegt nun das "finale Eckpunktepapier" von BMG und Gesundheitsministern vor, das einen massiven Umbau der Krankenhauslandschaft vorsieht.
Wir wollen das Konzept in der Veranstaltung auf den Seziertisch legen und analysieren, ob es hält, was es verspricht oder ob es sich um einen Etikettenschwindel handelt.
Referentin: Dr. Nadja Rakowitz, Medizinsoziologin, Geschäftsführerin des vdää* und aktiv bei Krankenhaus statt Fabrik.
Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per Mail.
Zwischen Anpassung und Widerstand – Die Gewerkschaften und die Machtübernahme der NSDAP
Seit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 waren die drei Strömungen der deutschen Gewerkschaftsbewegung (sozialdemokratisch, christlich, liberal) in der Defensive – sowohl arbeitskampfmäßig, als auch politisch und sozial. Mit Zugeständnissen an die Reichsregierungen versuchten die Gewerkschaften, die Regierungsbeteiligung der NSDAP zu verhindern. Dies misslang jedoch vollständig. Durch Anpassung an die Regierung Hitler/Hugenberg von Januar bis Mai 1933 sollten wenigstens die Organisationen erhalten bleiben, was ebenfalls scheiterte. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten ging unmittelbar mit der Zerschlagung der gewerkschaftlichen Strukturen und der Verfolgung, Verhaftung und Ermordung zahlreicher aktiver Kolleg:innen einher.
Weitgehend unvorbereitet auf die brutale Machtausübung durch die NSDAP waren, entwickelte sich der Widerstand durch Gewerkschafter:innen in Deutschland auf der lokalen Ebene. Zu verdanken war er der Initiative von Basisfunktionär:innen vor Ort. Organisierten Widerstand auf nationaler Ebene gab es faktisch nicht.
Im Seminar nehmen wir die wesentlichen Entwicklungen dieser Jahre in den Blick. Dabei wollen wir zu klären versuchen, was die Ursachen für die eingenommene Haltung der Gewerkschaften waren: Warum schätzten sie die NSDAP und die bürgerlichen Parteien so grundlegend falsch ein? Daneben beleuchten wir den gewerkschaftlichen Widerstand exemplarisch anhand von vier unterschiedlichen Fallbeispielen.
Referent: Dr. Ernst Wolowicz, Sozialwissenschaftler
Termin: Samstag, 09.12.2023, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
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