Was noch kommt und was Sie verpasst haben:
25. April: Fordismus und Postfordismus:
Seit mehr als zwei Jahrzehnten haben die Begriffe Fordismus und Postfordismus in den Sozialwissen-schaften, insbesondere bei linken Theoretiker/inne/n, weite Verbreitung gefunden. Es handelt sich demnach um zwei Phasen des modernen Kapitalismus, die am Beispiel der Produktionsweise der Automobilindustrie festgemacht werden. Der Fordismus verweist auf die einstmals viel beachteten Fabriken Henry Fords, in denen vor 1914 neue, hochmechanisierte Produktionsmethoden – unter anderem Fließbänder – eingeführt wurden.
Seit den 1970er Jahren ist dieses Produktionsmodell aber in die Krise geraten: der „fordistische Massenarbeiter“ wurde zum Hindernis für die Kapitalverwertung, weshalb man zu neueren und flexibleren Produktionsformen überging, mit denen die Ära des Postfordismus eingeläutet wurde.
Der „Postfordismus“ soll hierbei in jeder Hinsicht das Gegenteil der vorangehenden Periode darstellen. Doch trägt das Konzept tatsächlich, um die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte auf einen einfachen Nenner zu bringen? Und was folgt daraus für gewerkschaftliche Politik?
Anmeldeschluss: Samstag, 17. April 2015
Seminarbeginn: Samstag, 25. April 2015, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 25. April 2015, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: siehe Flyer.
18. April: Emanzipatorisches Denken in Krisenzeiten
Das Thema „Emanzipation“ scheint vielfach wieder in Mode zu sein und dazu auch die diversen Theorien. Es wird wieder offen darüber nachgedacht, wie eine befreite Gesellschaft jenseits der kapitalistischen Produktionsweise aussehen könnte. Deshalb soll im Seminar eine Zusammenfassung und Bewertung der internationalen emanzipationstheoretischen Diskussion gegeben werden.
Interessierten Kolleginnen und Kollegen wird eine Hilfestellung dazu gegeben, sich auf fundierte Weise ein Urteil zu bilden. Bei den dargestellten Theorien handelt es sich um Denkansätze, die entweder innerhalb sozialer Bewegungen verortet werden können oder auf soziale Bewegungen verwiesen sind. Dort findet ein bedeutender Teil der im Seminar vorgestellten Denker auch ein Publikum: Einige werden in diesen Bewegungen intensiv aufgenommen und üben einen beträchtlichen Einfluss auf sie aus; andere erhalten höchstens am äußersten Rande der Bewegungen eine gewisse Aufmerksamkeit.
Ein grundlegender Ausgangspunkt des Seminars besteht in der Annahme, dass innerhalb sozialer Bewegungen theoretisch-inhaltliche Lernprozesse von entscheidender Bedeutung für die politische Ausrichtung und die Weiterentwicklung sind.
Anmeldeschluss: Freitag, 10. April 2015
Seminarbeginn: Samstag, 18. April 2015, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 18. April 2015, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: siehe Flyer.
14. März: Frühbürgerliche Denker - Thomas Hobbes und John Locke
Sie sind als politische Denker nach wie vor im Gespräch, zum einen weil sie Riesen sind, auf deren Schultern die Nachfolgenden steigen konnten, zum anderen, weil Wesentliches ihrer Konzeptionen auch heute aktuell zu sein scheint. Im Tagesseminar wird der Historiker Leo Brux die grundsätzlichen Gedanken beider Denker für die aktuellen Debatten formulieren.
Hobbes ist für diejenigen attraktiv, die die Priorität sehen im Schutz des Individuums vor Gefahren für Leib und Leben und vor chaotischen Verhältnissen (dem „Naturzustand“), und zwar durch den Aufbau von absoluter Macht. Locke gehört ebenfalls zu den Vordenkern der „Markt-Gesellschaft“, setzt den Akzent aber anders. Regierung ist legitimiert nicht durch absolute Macht, sondern durch die Zustimmung derer, die über Eigentum verfügen.
Anmeldeschluss: Montag, 6. März 2015
Seminarbeginn: Samstag, 14. März, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 14. März, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: siehe Flyer
7. März: TTIP - Analyse und Bewertung
TTIP – die transatlantische Freihandels- und Investitionspartnerschaft (oft auch „transatlantisches Freihandelsabkommen“ genannt) ist seit geraumer Zeit Gegenstand heftiger Kontroversen und Anlass vielfältiger Gegenbewegungen. Der schlichte Zweck dieses geplanten Abkommens lautet: Mehr Geschäfte sollen zustande kommen, mehr Geld soll verdient werden können und das Ganze diene letztendlich dem Wohl der beteiligten Nationen und dem der Bevölkerungen. Daraus ergibt sich das Prinzip, das mit TTIP verbindlich gemacht werden soll: Nichtdiskriminierung, d. h. politische Regeln sollen den Zugang ausländischer Unternehmen zu gleichen Bedingungen gewährleisten.
Auch der DGB hat sich auf seinem Bundeskongress im Mai 2014 mit einem umfassenden Papier zu diesem Abkommen geäußert und danach zusammen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht.
Die Gegner dieses Abkommens befürchten nicht nur die Absenkung von hiesigen und europäischen Standards (z. B. Verbraucherschutz, Gesundheitsschutz, Umweltschutz, Produktsicherheit, Zulassung von Arzneimitteln etc.), sondern auch Angriffe auf tarifliche und sozialstaatliche Regulierungen.
Viele interpretieren TTIP und die damit verbundenen Ziele als Durchsetzung der Macht großer Kapitale und multi-nationaler Konzerne, die die beteiligten Staaten in der Hand haben und sie „nach ihrer Pfeife tanzen lassen“. Hier steht die Frage nach der Gestaltungsmacht in der internationalen Konkurrenz und der Gleichung von ökonomischem Erfolg und politischem Einfluss zur sicherlich kontroversen Diskussion.
Referent: Frank Lamers, Freier Journalist
Anmeldeschluss: Freitag, 27. Februar 2015
Seminarbeginn: Samstag, 7. März 2015, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 7. März 2015, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: siehe Flyer
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