DGB Bildungswerk Bayern
Freizeit nimmer, Arbeit immer? Virus – Krise – Gewerkschaft
Auf die gesundheitlichen Gefahren der COVID-19-Pandemie reagiert die Politik in Deutschland bisher fast ausschließlich mit Einschränkungen im privaten Bereich. Während Bibliotheken und Gaststätten geschlossen sind und strikte Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen gelten, bleiben Großraumbüros, Verwaltungen und Fabriken weitgehend unreguliert und werden regelmäßig zu Infektions-Hotspots. Die Arbeitenden tragen jedoch nicht nur die gesundheitlichen Risiken der Pandemie, auf sie werden auch die ökonomischen Kosten der Krise verlagert.
Stefan Dietl, Autor der Bücher „Die AfD und die soziale Frage“ und „Prekäre Arbeitswelten – von digitalen Tagelöhnern bis zur Generation Praktikum“, wirft einen kritischen Blick auf die bisherigen Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung und geht der Frage nach, warum aus staatlicher Perspektive auch während einer Pandemie die Produktion ungehindert weiterlaufen muss.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung per Mail erforderlich.
Online-Fachtagung zur Zukunft der Call- und Servicecenter
Auf der Online-Fachtagung diskutieren Betriebs- und Personalräte mit tbs, ver.di und Wissenschaft, wie wir mit zunehmender Mobilität und Digitalisierung umgehen können. Zentral wird sich die Fachtagung den neuen Arbeitsformen in Call- und Servicecentern widmen. Darüber hinaus sind Handlungsempfehlungen für gesunde Arbeit sowie die Digitalisierung Schwerpunktthemen.
Neben Vertrenden aus Gewerkschaft und Technologieberatung wird der Experte Prof. Dr. Däubler mit dem Vortrag "Abhören, Wordspotting, Stimmenanalyse und 'Künstliche Intelligenz' – Rechtsgrundlagen und Rechtssprechung" erwartet.
Aktuelle Informationen rund um die Fachtagung von ver.di, TBS-Netz und DGB Bildungswerk Bayern finden sich auf der Website: Callcentertagung.de. Eine Anmeldung ist auch über die Website des DGB Bildungswerks Bayern möglich.
Gut vorbereitet ins neue Jahr: Unser Webinar-Angebot für das erste Quartal 2021
Die einzelnen Themen und Termine können über die Seminarsuche aufgerufen werden.
Die Wahlvorstandsschulungen für die Personalratswahlen 2021 finden im Januar als Online-Schulungen statt. Sofern es die Umstände erfordern, werden auch die Termine im Februar und März in digitaler Form angeboten.
Unsere Webinare sind kein Frontalunterricht mit Videokamera, sondern ein lebendiger Austausch auf Augenhöhe. Sie finden über GoToMeeting als interaktive „Videokonferenz“ statt. Unsere Referentinnen und Referenten vermitteln das Thema im Gespräch mit den Teilnehmenden. Betriebliche Erfahrungen und Fragen können dabei direkt eingebracht werden.
Zuversichtlich ins Neujahr: Das Münchenprogramm Januar bis Juni 2021
Für das erste Halbjahr 2021 haben wir jedenfalls ein vielfältiges Angebot an Stadtteilrundgängen, Betriebsbesichtigungen, Vorträgen, Seminaren und Workshops für Sie vorbereitet. Von „Sozialer Wandel konkret: Führung durch das ehemalige Arbeiterviertel Giesing“ über „Digitalisierung, Klimaschutz und radikale Arbeitszeitverkürzung“ bis zur natur- und kulturhistorischen Wanderung „Die Würm zwischen Gauting und Mühltal“ können Sie sich auf eine abwechslungsreiche Spurensuche durch Geschichte, Gesellschaft und Kultur begeben.
Über unsere Homepage können Sie sich einfach und schnell per Kurssuche-Funktion anmelden. Das Programmheft im PDF-Format finden Sie hier. Das gedruckte Heft können Sie per Mail bestellen, oder Sie holen es sich in der Stadtinformation im Rathaus oder in einer Stadtteilbibliothek ab.
Bitte beachten Sie, dass nicht alle Veranstaltungen im Programmheft abgedruckt werden konnten. Den jeweils aktuellen Stand unseres Angebots finden Sie auf unserer Homepage.
Das Hygienekonzept zur sicheren Durchführung unserer Veranstaltungen können Sie hier einsehen.
Corona und die Verwundbarkeit der Eigentumslosen
Die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie stürzte viele Menschen in eine existenzielle Krise. Jene, die bereits vor der Pandemie wenig Einkommen hatten oder in prekärer Beschäftigung standen, waren überdurchschnittlich oft von Gehalts- und Jobverlust betroffen. Demgegenüber standen andere, die ihrerseits überdurchschnittlich von der Krise profitierten und ihr Vermögen vermehren konnten.
Die Schere zwischen arm und reich ist in den letzten Jahrzehnten deutlich auseinander gegangen, die soziale Ungleichheit verschärfte sich in der von der Pandemie ausgelösten wirtschaftlichen Krise noch. Die nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, bestätigte diesen Befund in einer Stellungnahme zur COVID-19-Pandemie im April 2020. Lockerungen wurden angeraten, unter anderem mit Verweis auf die sozialen Verhältnisse: »In ärmeren und eher bildungsfernen Schichten fehlen tendenziell materielle, psychische und soziale Ressourcen.«
Das war richtig beschrieben, nur klang es, wie oft: als ob Armut und Prekarität ein zwar bedauerlicher, aber doch unvermeidbar hinzunehmender Zustand seien, den man nur besser oder schlechter verwalten könne, da er am Ende von den Betroffenen selbst zu verantworten oder schicksalshaft - diesmal aufgrund einer Pandemie - über sie gekommen sei.
Im Seminar soll am Beispiel der Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie diskutiert werden, inwieweit nicht ein Virus, sondern die herrschenden Eigentumsverhältnisse ursächlich sind für die augenfällig mangelnde Widerstandskraft von Mensch und Ökonomie. Dazu wollen wir uns grundsätzlich mit einer auf den ersten Blick schnell zu beantwortenden Frage auseinandersetzen, nämlich: was eigentlich ist Eigentum?
Dr. Sabine Nuss ist Politologin und Publizistin. Sie ist Geschäftsführerin des Karl Dietz Verlag Berlin.
Samstag, 05.12.2020, 10.30 - 15.00 Uhr
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung per Mail.
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