"Freiheitsliebe" als Treiber von Herrschaft? Alter und neuer Autoritarismus
Unter „Autoritarismus“ versteht die Sozialpsychologie eine Persönlichkeitsstruktur, die auch als „Radfahrernatur“ bekannt ist: Nach oben buckeln, nach unten treten. Zur klassischen Sehnsucht nach der „Herrschaft der harten Hand“ sind in den letzten Jahren neue Erscheinungsformen hinzugekommen, die auf den ersten Blick das Gegenteil von Autoritarismus zu verkörpern scheinen: Lautstark geäußerter Protest gegenüber staatlichen Vorgaben, die als illegitime Eingriffe in die eigenen Rechte bzw. die individuellen Grundrechte angeprangert werden. Während sich diese Protestformen scheinbar autoritätskritisch gegen Beschränkungen von Freiheit richten, haben sie im Kern eine zutiefst autoritäre Stoßrichtung: Denn die Freiheit, in deren Namen protestiert wird, ist meist nur die Freiheit des Marktes, der sich alle Menschen bedingungslos anpassen sollen.
Das Seminar analysiert die gesellschaftlichen Ursachen dieser Entwicklungen und diskutiert mögliche politische Konsequenzen.
Referent: Dr. Sven Kluge, Erziehungswissenschaftler und Autor
Termin: Samstag, 13.04.2024, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 2.1
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
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