Sie sind hier: Startseite // Politische Bildung // Archiv // 6. Dezember: Das Bewusstsein von abhängig Beschäftigten in der Krise

Theorie für eine verändernde Praxis

Das gewerkschaftspolitische Bildungsprogramm 2024

In Zeiten rasanter und tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche ist theoretische Orientierung nötiger denn je. Mit unserem Bildungsangebot möchten wir Räume zur Verfügung stellen, in denen Orientierungsprozesse in solidarischer Zu­sammenarbeit stattfinden können. Hier die Übersicht unserer Tagesseminare in München und Nürnberg.

x
Zum Zwecke der Durchführung der Seminarsuche, der Seminar- und Kursbuchung verwendet diese Website Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

6. Dezember: Das Bewusstsein von abhängig Beschäftigten in der Krise

Das Seminar beschäftigt sich mit den Erfahrungen und Wahrnehmungen der Krise im Betrieb: Wie hat sich die Krise auf den Arbeitsalltag von Beschäftigten ausgewirkt und welche Schlussfolgerungen ziehen Beschäftigte aufgrund ihrer betrieblichen Erfahrungen?

Verglichen mit anderen europäischen Staaten scheint Deutschland die Krise weitgehend konfliktfrei bewältigt zu haben. Die Rede ist von einem „German miracle", das als später Erfolg eines spezifisch deutschen Modells des Kapitalismus (koordinierte Marktökonomie, Sozialpartnerschaft etc.) gepriesen wird. Diesem einseitigen Bild der Krisenbewältigung sollen die innerbetrieblichen Erfahrungen entgegengesetzt werden.

Das „German miracle" beruht wesentlich auf einer „Ultraflexibilisierung" in den Unternehmen, die massive Belastungen für die Beschäftigten bedeutet. Nicht zuletzt brodelt unter der „friedlichen Oberfläche" ein hohes Potenzial an Unzufriedenheit und Wut, das bisher allerdings kein Ventil gefunden hat. Proteste und Widerstand sind in Deutschland tatsächlich weitgehend ausgeblieben. Eine Ausnahme bilden die sozialen Dienstleistungen und insbesondere die Aktivitäten der Erzieherinnen. Welche sind die Ursachen, dass es gerade in diesem Bereich zu einer interessenpolitischen Aktivierung kommt?

Das Seminar behandelt auf Grundlage zweier empirischer Studien Fragen der Wahrnehmung der Wirtschaftskrise im Betrieb und ihre interessenpolitischen Konsequenzen. Diskutiert werden Ergebnisse aus Interviews mit Vertrauensleuten und Betriebsräten aus der Automobil-, Metall- und Textilindustrie sowie dem öffentlichen Dienst.

Anhand von Interviewpassagen sollen zentrale Ergebnisse zur Diskussion gestellt und gemeinsam mögliche Perspektiven der Interessenpolitik erarbeitet werden.

Referentin: Sarah Nies, Diplomsoziologin und Sozialforscherin am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München

Anmeldeschluss: Freitag, 28. November 2014
Seminarbeginn: Samstag, 6. Dezember 2014, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 6. Dezember 2014, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: siehe Flyer