Sie sind hier: Startseite // Politische Bildung // Archiv // 20. Mai: Produktivkraftentwicklung in der Marxschen Kritik

Theorie für eine verändernde Praxis

Das gewerkschaftspolitische Bildungsprogramm 2024

In Zeiten rasanter und tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche ist theoretische Orientierung nötiger denn je. Mit unserem Bildungsangebot möchten wir Räume zur Verfügung stellen, in denen Orientierungsprozesse in solidarischer Zu­sammenarbeit stattfinden können. Hier die Übersicht unserer Tagesseminare in München und Nürnberg.

x
Zum Zwecke der Durchführung der Seminarsuche, der Seminar- und Kursbuchung verwendet diese Website Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

20. Mai: Produktivkraftentwicklung in der Marxschen Kritik

Im kommenden Seminar nimmt der Politikwissenschaftler Dr. Jan Hoff die Entwicklung der Produktivkräfte nach Marx in den Blick - auch vor dem Hintergrund aktueller Fragen.

Schlagwörter wie „Industrie 4.0“, „Roboter-Kapitalismus“ oder „Hightech-Kapitalismus“ sind in aller Munde. Das gilt nicht nur für die Verteidiger des Kapitalismus, sondern auch für einen Teil der gesellschaftskritischen Denker, die ihre Hoffnung auf Überwindung des Kapitalismus einmal mehr an die fortschreitende Entwicklung der Produktivkräfte knüpfen. Dabei sollte allen klar sein, dass Produktivkraftentwicklung in der kapitalistischen Ökonomie durch die Zielsetzung der Gewinnmaximierung bestimmt wird.

Das Seminar ist in vier Punkte gegliedert. Zunächst soll die Diskussion über Produktivkraftentwicklung in der klassischen Ökonomie vor Marx dargelegt werden. Die entsprechenden Theorien wurden von Marx rezipiert und teilweise anerkannt, obwohl er systematisch über sie hinausging. Als zweites folgt ein Überblick über Themengebiete, denen sich Marx im Rahmen der Kritik der politischen Ökonomie widmete: Produktion des relativen Mehrwerts, Maschinerie und Großindustrie, formelle und wirkliche Unterordnung der Arbeit unter das Kapital, die Theorie des Gesamtarbeiters, „wissensökonomische“ Ansätze („general intellect“) sowie die Rolle der Technik im Rahmen der „Bildungselemente“ einer neuen Gesellschaft. Schon hier ist angedeutet, dass stets ein Bogen von der Frage der Produktivkraftentwicklung zur Klassentheorie bei Marx gespannt wird.

Diese Perspektive wird im dritten und vierten Teil fortgesetzt, wenn die Rezeption und eigenständige Weiterführung der Marxschen Produktivkrafttheorie zunächst von ca. 1960-1980, dann auch in den Debatten der Gegenwart darzustellen ist. Dabei ging es ganz entscheidend um die Frage, wie die Bedingungen der Klassenentstehung und der Klassenzusammensetzung im sich technologisch fortentwickelnden Kapitalismus zu bestimmen sind: Wie verändert sich die Arbeiterklasse als „revolutionäres Subjekt“ im Kontext technologischer Umwälzungsprozesse? Muss die produktivkraftbedingte neue Zusammensetzung der abhängig Beschäftigten gar zu einem „Abschied vom Proletariat“ als Subjekt führen? Oder sind hinter der Dominanz des „general intellect“ innerhalb der kapitalistischen Produktion bereits die Umrisse einer befreiten Gesellschaft zu erkennen?

Referent:
Dr. habil. Jan Hoff, lehrt am Institut für Soziologie der LMU München

Anmeldeschluss: Freitag, 12. Mai 2017
Seminarbeginn: Samstag 20. Mai 2017, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 20. Mai 2017, 17:30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: