Theorie für eine verändernde Praxis

Das gewerkschaftspolitische Bildungsprogramm 2024

In Zeiten rasanter und tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche ist theoretische Orientierung nötiger denn je. Mit unserem Bildungsangebot möchten wir Räume zur Verfügung stellen, in denen Orientierungsprozesse in solidarischer Zu­sammenarbeit stattfinden können. Hier die Übersicht unserer Tagesseminare in München und Nürnberg.

Gewerkschaftspolitisches Programm 2024

Einführungskurs: Kapitalismus, soziale Frage und Natur (Start 29.01.2024)

Kontakt

DGB Bildungswerk Bayern
Neumarkter Str. 22
81673 München

Tel. 089 / 55 93 36 41

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Was noch kommt und was Sie verpasst haben:

Die ökologischen Grenzen des Kapitals

Tagesseminar mit Tomasz Konicz am Samstag, 18.09.2021 in Nürnberg

Angesichts der eskalierenden Klimakrise bricht sich in der Öffentlichkeit, allen Widerständen zum Trotz, eine fundamentale Erkenntnis bahn: Nichts wird so bleiben, wie es ist. Es ist ein grundlegender, fundamentaler Wandel notwendig, um den sich beschleunigenden klimatischen Umbrüchen adäquat und schnell begegnen zu können. Die Klimakrise muss folglich als die größte gegenwärtige Gefahr für den Zivilisationsprozess begriffen werden.

Das, was sich vor allem ändern muss, ist unsere Gesellschaft, so die Kernthese des Seminars, das die inneren Widersprüche der kapitalistischen Wirtschaftsweise thematisieren wird, die hauptsächlich die Klimakrise befeuern. Einerseits soll dargelegt werden, dass der Verwertungszwang des Kapitals - dessen uferlose Akkuemulationsbewegung via Warenproduktion - die Ursache der Klimakrise bildet. Andrerseits soll die Wechselwirkung zwischen ökonomischer und ökologischer Krise beleuchtet werden, bei der die neoliberale Politikhegemonie der vergangenen Dekaden die gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels verstärkt.

Die Unvereinbarkeit von Kapital und Klimaschutz, lässt die Überwindung der destruktiven kapitalistischen Wirtschaftsweise zu einer Überlebensnotwendigkeit der Menschheit im 21. Jahrhundert werden.

Buchtipp zum Thema: Tomasz Konicz: Klimakiller Kapital. Wie ein Wirtschaftssystem unsere Lebensgrundlagen zerstört. Mandelbaum Verlag, Wien 2020.

Seminarzeiten: Samstag, 18.09.2021, 10:30 -17:00 Uhr
Seminarort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per (Anmeldeschluss: Freitag, 10.09.2021)

Das wiedererwachte Interesse am „Untergang des Abendlandes“

Tagesseminar in München mit Dr. Sven Kluge am Samstag, 17.07.2021

Der Titel des von Oswald Spengler (1880-1936) verfassten zweibändigen Werkes „Der Untergang des Abendlandes“ (1918-22) ist in der Alltagssprache seit langem zum geflügelten Wort geworden – schon in der Zeit nach dem Erscheinen des ersten Bandes haben dieses Werk und sein Titel enorme Eindrücke hinterlassen.

In diesem Seminar geht es jedoch nicht um das geflügelte Wort als solches: Zentral ist vielmehr die Frage nach der aktuellen Wiederbelebung von Spenglers philosophischen Deutungsmustern, die zum Umfeld einer gegenaufklärerischen Kulturkritik gehören, dessen Vertreter sich in der grundsätzlichen Ablehnung der Weimarer Demokratie einig waren. Spengler gehört in diesem Kontext und darüber hinaus sowohl zu den Begründern einer mythologischen Kulturkreistheorie und den Impulsgebern für die Debatten um einen „Kampf der Kulturen“ (Samuel P. Huntington) als auch zu den von der „Neuen Rechten“ in Anspruch genommenen Vordenkern.

Der Begriff „Abendland“ wird in diesen Kontexten als polarisierender Kampfbegriff ins Feld geführt. Zugleich verbindet sich mit vielen gegenwärtigen Berufungen auf das „Abendland“ der Versuch, das Wesen des „Eigenen“ in ausgrenzender Weise zu bestimmen: Angesprochen sind damit zugleich die heute virulenten Themen Identität, Heimat und Gemeinschaft.

Dr. Sven Kluge ist Erziehungswissenschaftler und freier Autor.

Seminarzeiten: Samstag, 17.07.2021, 10:30 - 17:00 Uhr
Seminarort: Eine-Welt-Haus-München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München, Werkstatt im Flachbau
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per (Anmeldeschluss: Freitag, 09.07.2021)

Aufstieg und Fall des Individuums

Tagesseminar in München mit Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt am Samstag, 03.07.2021

Das Individuum wurde in der Epoche der Renaissance erstmals als Utopie geboren: als Idee des gottesebenbildlichen Menschen. Von hier führt ein Weg zu Kants Forderung, dem Menschen sei sein „eigener Wille zu brechen“ um einer vernünftigen Republik willen (1784); weiter zu Hitlers Plan der Durch-setzung einer klassenlosen, „nationalsozialistischen Volksgemeinschaft“ durch die Liquidierung des Individuums (1.10.1933).

Dagegen hat um 1944/52 der Neoliberalismus die Utopie eines durch „Konformismus“ freien Individuums gesetzt, das sich als Bürger einer undurchschaubaren Gesellschaft weiß. Nach der neoliberalen Theorie und Praxis muß es scheinen, es habe es einmal ein Individuum gegeben, das durch den (National-)Sozialismus zerstört wurde und nun durch den „freiwilligen Konformismus“ eines sozialen Atoms wieder auferstanden sei.

Dieser Geschichte des Aufstiegs und Falls des Individuums ist nachzugehen, um die Utopie des autonomen Individuums gegen den Konformismus eines neuen autoritären Charakters freizusetzen.

Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt lehrte von 1979 bis 2009 am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.

Seminarzeiten: Samstag, 03.07.2021, 10:30 - 17:00 Uhr
Seminarort: Eine-Welt-Haus-München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München, Werkstatt im Flachbau
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per (Anmeldeschluss: Freitag, 25.06.2021)

Orbáns Regime in der EU

Online-Vortrag mit Eszter Kováts am Donnerstag, 01.07.2021, 20:00-21:30 Uhr

Angesichts der antidemokratischen politischen Entwicklungen in Ungarn gibt es genug Gründe zur Besorgnis für die ganze EU. Haben die Ungarn in den letzten 30 Jahren Demokratie noch nicht erlernt? Wie konnte es dreimal, 2010, 2014 und 2018 zu 2/3-Wahlsiegen der Koalition Fidesz-KDNP kommen? Welche Rolle spielen darin und im Erhalt Orbáns Systems seine Machtkonzentration, das Wahlsystem, die wirtschaftliche Lage und die Wirtschaftspolitik, die fortdauernden Ost-West-Ungleichheiten und die Opposition: Welche Verantwortung kommt dabei der deutschen Politik und der EU zu?

Der Vortrag versucht, Antworten auf diese Fragen zu geben, und im Hinblick auf die bevorstehenden Parlamentswahlen im April 2022 einige Thesen zu formulieren.

Eszter Kováts ist Politikwissenschaftlerin und Doktorandin an der Universität ELTE in Budapest. Von 2012 bis Ende 2019 war sie verantwortlich für das ostmitteleuropäische Genderprogramm der Friedrich-Ebert-Stiftung. Derzeit lebt sie in Berlin.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule im Rahmen von "Arbeit und Leben München".

Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per .

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